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Ein Anfang ist gemacht – Jahresrückblick 2023

Das ist mein erster öffentlicher Jahresrückblick. Schon seit vielen Jahren nutze ich die Zeit zwischen Weihnachten und den Heiligen Drei Königen am 6. Januar für einen persönlichen „Jahresabschluß“, gepaart mit der Planung des neuen Jahres. Und seit vielen Jahren nutze ich dafür ein selbst erstelltes Template mit den wichtigsten Lebensbereichen, für die ich mir mehr oder weniger konkrete Ziele setze, was ich speziell in diesem Jahr tun will, um meiner längerfristigen Vision eines gelungenen Lebens wieder ein Stückchen näher zu kommen.

Im vorliegenden öffentlichen Jahresrückblick 2023, den ich wieder einmal animiert durch eine Challenge bei Judith Peters erstellt und als Blogbeitrag veröffentlicht habe, werde ich natürlich nicht alles offenbaren, was ich mir da an persönlichen Wünschen und Zielen notiert habe (vielleicht werde ich irgendwann einmal zumindest mein Template als „best-practice“ veröffentlichen…). Ich will die Aufgabe aus der Jahresrückblog 2023-Challenge vielmehr dazu nutzen, meine persönliche Bestandsaufnahme schon einmal vorzubereiten und bin gerne bereit, dazu auch den ein oder anderen Einblick in mein Leben hier zu teilen.

Meine Ziele für 2023

Die wichtigsten Ziele, über die ich hier reflektieren will, betreffen verschiedene Lebensbereiche. Da sind zum einen ganz konkrete Projekte oder zahlenmäßig beschreibbare Dinge, zum anderen eher vage Ideen wie ich einzelne längerfristige Vorstellungen in 2023 voranbringen wollte.

Ich möchte den Beitrag hier so aufbauen, dass ich zu Beginn diese u.U., detaillierteren Ziele der Einfachheit halber zu vier Zielbereichen zusammenfasse und diese kurz darstelle. Danach werde ich einen nach Themenblöcken gegliederten Rückblick anschließen und zum Schluß folgt ein (vorläufiges) Fazit bezüglich der einzelnen Zielbereiche sowie ein Gesamtfazit und ein kurzer Ausblick auf das kommende Jahr.

Was also sind bzw. waren die wichtigsten Zielbereiche für 2023?

  • Fit und gesund ins nächste Lebensjahrzehnt: Ich bin in diesem Jahr 60 Jahre alt geworden und ich möchte mindestens 100 Jahre werden. Das kann nur klappen, wenn ich körperlich und geistig beweglich bleibe, mich gesund ernähre und mir eher mehr Zeit für sportliche Betätigung und geistige Herausforderungen nehme.
  • Loslassen und Abschließen der Vergangenheit: In den letzten Jahren hat sich viel verändert: meine Eltern sind gestorben, unsere Kinder haben das Haus verlassen, ich bin in den Vorruhestand gegangen, wir sind nochmals umgezogen. All diese Veränderungen wollen abgeschlossen und die Vergangenheit losgelassen werden, damit Platz für Neues entsteht.
  • Plan für die Zukunft: Barfußcoaching als Hobby, gesellschaftlichen Beitrag oder Beruf? Wie ihr alle wisst, laufe ich seit Jahren barfuß. Schon seit langem gärt die Idee, um dieses Hobby herum nicht nur einen neuen Bekanntenkreis zu erschließen, sondern daraus meinen Beitrag zum Gelingen der Welt und ggf. sogar so etwas wie ein neues berufliches Standbein zu entwickeln.
  • Genieße das Leben: ich bin der festen Überzeugung, dass unser aller Auftrag auf dieser Welt ist, glücklich zu sein und andere glücklich zu machen. In diesem Sinne will ich achtsam mit mir selbst, der Umwelt und all den Menschen in meinem „Circle of Influence“ umgehen, um auch hier meinen Beitrag zum Gelingen zu leisten.

Im folgenden Abschnitt will ich nun das Jahr, soweit es bisher gediehen ist, reflektieren um zu sehen, wie weit ich bei obigen Zielbereichen gekommen bin. Ich fasse dabei einzelne Punkte, Ereignisse, Erlebnisse usw. zu Themenblöcken zusammen, die jeweils zu einem oder mehreren der 4 genannten Zielbereiche beitragen. Eine Gesamtbewertung folgt am Schluß.

Mein Jahr 2023 im Rückblick

Auf Reisen: klein aber fein

Auch wenn ich jetzt die Zeit hätte oder sie mir zumindest nehmen könnte, es zieht mich gar nicht mehr so sehr in die weite Welt. Nicht, dass ich nicht auch noch einige Fernreisziele hätte, aber es war zumindest klar, dass 2023 nichts davon wirklich ansteht. So lag der Schwerpunkt 2023 weniger in touristischen Sehenswürdigkeiten, sondern mehr im geselligen Zusammensein mit Familie und Freunden, ggf. gepaart mit ein wenig sportlicher Betätigung. Ganz in diesem Sinne verbrachten wir Zeit mit Freunden zum Jahreswechsel in Dresden, beim Langlaufen in Österreich, auf Donauradtour sowie beim jährlich stattfindenden Family&Friends-Urlaub, diesmal in Hamburg und Lüneburg.

Auf dem Balcon de Europa in Nerja

Die 4-tägige Begleitung meiner Frau auf dem ihrer 2-wöchigen Jakobswegwanderung im Elsaß, ein einwöchiger Besuch bei ihrer Workation in Andalusien und 2 Tage in Neuss waren tatsächlich die einzigen Kurzurlaube (und Höhepunkte) zu zweit in diesem Jahr. Wie eine sehr gute Freundin gleich gemeint hat, haben wir tatsächlich festgestellt, dass wir die Zweisamkeit im Urlaub im nächsten Jahr doch etwas intensivieren wollen.

Joggen und Trailrunning: viel Luft nach oben

Was das Laufen als sportliche Betätigung angeht, gibt es leider weiterhin eine große Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Zwar bin ich wieder regelmäßiger mit meinem kongenialen Laufpartner Rüdiger unterwegs gewesen und habe auch mehr offizielle Läufe absolviert, als im Vorjahr. Das waren auch zudem nur noch Trail-und Bergläufe im Kraichgau, Erzgebirge, Schwarzwald, Hunsrück und Pfälzerwald.

Beim Sachsentrail im Erzgebirge

Außerdem habe ich einen echten Barfußläufer aus der Umgebung als weiteren gelegentlichen Laufpartner akquiriert. Aber das regelmäßige Joggen alleine hier vor Ort oder in der näheren Umgebung ist viel zu kurz gekommen. Immer gab’s etwas Wichtigeres zu tun und offenbar brauche ich den Druck durch das Versprechen gemeinsam zu laufen bzw. die Anmeldung zu einem offiziellen Ereignis, um mich selbst genug zu motivieren bzw. die richtigen Prioritäten zu setzen. Mehrere kleinere Zipperlein und leider stetig zunehmendes Gewicht machen es auch nicht einfacher, hierbei voranzukommen.

Und leider hat auch die geplante Barfußlaufstaffel mit den Tarahumara Fans beim Frankfurt-Marathon, die in 2022 einer der absoluten Läufer-Höhepunkte war, mangels barfüßiger Läufer in diesem Jahr keine Neuauflage erlebt. Insgesamt bleibt hier also viel Luft nach oben, den guten Absichten auch konkrete (Wohl-) Taten folgen zu lassen! Wohlgemerkt: Laufen macht mir riesig Freude, also warum geht hier nicht mehr?

Das Alter macht so seine Sachen

Eigentlich fühle ich mich zu jung, um über das Alter und seine Auswirkungen zu reden oder gar zu klagen. Aber so ganz vermeiden läßt es sich wohl inzwischen nicht mehr: immerhin, ich hatte einen tollen 60. Geburtstag mit fast 60 Gästen in Haus und Garten. Das Glück des Sonntagskinds war mir mal wieder hold: das Wetter war fantastisch und wir mußten nur kurz alle gemeinsam im Wohnzimmer stehen, als ich mit einer wunderbaren Gesangseinlage beglückwünscht wurde. Ansonsten konnte der Tag mit allerlei Leckereien in fester und flüssiger Form ausgiebig auf den Bierbänken im Garten genossen werden.

Einer der vielen Geburtstagskuchen

Im Kopf ist mir natürlich klar, dass ich immer weniger Essen und Trinken und dafür mehr Bewegung brauche, um in Form zu bleiben. Aber mein innerer Schweinehund ist leider schlauer und trickreicher, als mir lieb sein kann, und so habe ich mich in diesem Jahr nicht nur gewichtsmäßig leider in die falsche Richtung weiterentwickelt, sondern auch die Muskulatur in Armen, Beinen und Rücken ist deutlich zurückgegangen. So kann es nicht weitergehen!

Immerhin habe ich etwas für mein Alter außergewöhnliches geleistet: ich habe die leider viel zu früh einsetzende, zunehmende Schwerhörigkeit zum Anlaß genommen, mich um ein Hörgerät zu bemühen und bin seit Oktober erfolgreicher Träger einer einfachen, aber effektiven Hörhilfe. Manchmal ist doch gut, wenn man nicht zu eitel ist…

Die Seele baumeln lassen: meine diesjährigen „Auszeiten“:

Ich meditiere kaum und finde zuhause grundsätzlich immer etwas zu tun. Wenn ich also mal abschalten oder die Seele baumeln lassen will, muß ich alleine raus. Ich plane mir solche Auszeiten tatsächlich auch regelmäßig ein, verwirkliche zwar nicht alle meine Pläne, bin aber vergleichsweise ganz gut dabei. In diesem Jahr war als große Auszeit eine Streckenwanderung (natürlich barfuß!) von Bad Dürkheim nach Limburg bzw. Montabaur geplant. und die habe ich auch, trotz nicht so idealer Wetterbedingungen im April, tatsächlich durchgezogen. Auslöser bzw. Anlaß für diese Tour war die Whiskymesse in Limburg, zu der ich mit Freunden aus der Nähe von Limburg ging, bei denen ich auch 2 Tage unterkam. Da sich ein Tag später noch ein Kurzurlaub mit anderen Freunden in Bonn anschloß, lief ich noch ein paar Kilometer weiter nach Montabaur, wo diese mich auf der Fahrt nach Bonn einsammelten.

In Diez an der Lahn

Zwei andere kurze schöne Auszeiten von je 3 Tagen verband ich mit den etwas weiter entfernten Trail-Läufen im Hunsrück und Erzgebirge, wo ich jeweils vorzeitig anreiste und 2 Tage in der Gegend verbrachte. Insgesamt ein zufriedenstellendes Ergebnis, auch wenn immer mehr möglich wäre.

Mehr als nur ein Hobby: vom Barfußläufer zum Barfußblogger

Ausgangspunkt: Homepage Barfuß-fürs-Leben

Bei den Zielbereichen oben habe ich ja schon erwähnt, dass es mich schon länger juckt, mehr aus dem Hobby Barfußlaufen zu machen. Tatsächlich habe ich sogar im letzten Jahr schon die ersten Grundlagen dafür gelegt, mir eine domain gesichert, einen ersten Entwurf meiner Webite erstellt und mir ein paar grundlegende Gedanken zu den Zielen und Inhalten dafür gemacht. Das war’s dann aber auch lange wieder. Auf dem Gebiet der Vernetzung mit anderen Barfußläufern bin ich zwar weiter gekommen, aber in die konkrete Umsetzung der vielen anderen Ideen bin ich nicht wirklich gekommen. Wie so oft im Leben, sind es dann glückliche Umstände, die als Trigger dienen, uns voranzubringen

Mein erster Barfuß Workshop

Im ersten Falle war es der glückliche Umstand, dass die Tarahumara Fans in Frankfurt einen Stand beim Main Zukunftspavillon 2023 geplant hatten, aber noch jemanden suchten, der dort über den Tag verteilt ein paar Barfuß-Workshops anbieten kann. Da wir uns persönlich kennen sprach die Leiterin und Organisatorin der Gruppe, Elen Mary Machado, mich an, ob ich als „Profi-Barfußläufer“ nicht solche Workshops dort anbieten könnte.

Plakat für den Barfuß-Workshop beim Main Zukunftspavillon 2023

Nach kurzer Überlegung stimmte ich zu und war schnell Feuer und Flamme, mich gut vorzubereiten, damit ich den Interessenten auch wirklich etwas Substantielles anzubieten habe. Ich habe also gleich mein Konzept für solch einen Barfuß Workshop ausgearbeitet und in der Realität getestet. Was soll ich sagen: die Sache war ein durchschlagender Erfolg!

Mein erster Blogbeitrag

Und auch für den nächste Schritt brauchte ich einen Anreiz von Außen: meine Frau Korina meinte, es wäre doch eine tolle Idee, an Judith Peters Blogtoberfest-Challenge teilzunehmen um meinen Internetauftritt um einen ersten Blogbeitrag zu ergänzen. Und da ich sowieso noch auf die Lieferung des Materials für mein nächstes größeres Heimwerkerprojekt wartete (siehe weiter unten), sprach nichts dagegen und Schwupps-die-Wupps, habe ich nicht nur viel Neues gelernt. sondern auch meinen ersten Blogartikel erstellt und veröffentlicht sowie in Facebook und Instagram dazu sogar ein Posting gemacht: Ralf goes social

Ausbau der Webite für Barfuß fürs Leben

Das ganze hat mich so angestochen, dass ich nicht nur meine Homepage etwas aufgehübscht und den Internetauftritt um eine „Über mich„-Seite erweitert, sondern auch den Menüpunkt „Barfußlaufschule“ überarbeitet und um zwei Unterpunkte ergänzt habe. Und schließlich bin ich zum Blogger geworden: für die „Hauptsache Zufrieden„-Blogparade meiner Frau Korina habe ich den Beitrag Barfuß glücklich und zufrieden beigesteuert und, aus gegebenem Anlaß, einen Beitrag zum Thema „Barfuß im Winter“ veröffentlicht.

Der vorliegende Beitrag wird zwar der letzte in diesem Jahr sein, aber er ist zugleich der Anstoß für die Fortführung dieses Projekts in 2024. Ich bin selbst gespannt, was da alles noch kommen wird (Ideen habe ich in der Tat derzeit genug) und dann insbes. auf eure Reaktionen.

Kleinere und größere Projekte: es dauert immer länger als gedacht

Der deutsche Mann ist ja per definitionem ein Heimwerker: so auch ich. Nichts von dem, was ich da tue, habe ich gelernt oder schon einmal gemacht. Aber das ist kein Hinderungsgrund und man will ja immer etwas dazulernen. Das Schöne am Heimwerkeln ist, dass man am Ende tatsächlich ein Ergebnis sieht. Das Schlechte daran ist, dass man einerseits (zumindest bei mir) sieht, dass ein ziemlicher Stümper am Werk war, dass es andererseits immer viel länger dauert als gedacht.

In diesem Jahr standen eigentlich zwei größere und zwei kleinere Projekt auf dem Plan. Zum einen fehlt auch vier Jahre nach dem Einzug in unser neues Heim auf der einen Seite des Grundstücks immer noch ein Zaun, zum anderen gibt es 3 Balkone ohne Bodenbelag. Als kleinere Projekte standen an, die Elektrokabel im Garten endlich anzuschließen und die vollautomatische Steuerung der Bewässerungsanlage zu installieren.

Fangen wir hinten an: die Bewässerung des Gartens stand rechtzeitig zur warmen Jahreszeit zur Verfügung und hat das ganze Jahr über anstandslos funktioniert. Das Kabel, das die Pumpe und die Steuerung mit Strom versorgt ist allerdings immer noch ein Provisorium und wird frühestens im nächsten Jahr ordentlich verlegt.

Zum Thema Zaun sind wir inzwischen gar nicht mehr sicher, ob wir überhaupt einen haben wollen. Das Randbeet ist ja viel besser zugänglich, wenn man auch von außen dran kommt. Und auf den 3 Balkonen liegt inzwischen zumindest die Unterkonstruktion. Selbst das war natürlich nicht nur viel viel aufwändiger als gedacht, sondern hat auch, weil zwischendrin die Säge kaputt ging und es seit Beginn des Projekts eigentlich nur regnet und kalt ist, viel viel länger gedauert, als gedacht.

Unterkonstruktion für den Dielenbelag auf einem der 3 Balkone

Die Holzdielen für den eigentlichen Belag lagern immer noch in der Garage. Nachdem ich inzwischen wieder eine funktionierende Säge habe, harren sie der Tage, an denen es noch einmal wärmer wird und nicht regnet. Ganz gemäß der Erfahrung bei größeren öffentlichen Projekten, ist es nicht nur teurer geworden, sondern ich habe den Fertigstellungstermin von Ende Oktober über Ende November auf Ende Dezember verschoben und es könnte durchaus sein, dass es auch noch Ende Januar oder gar später wird.

Das hat allerdings auch noch mit einem anderen, völlig ungeplanten Projekt zu tun: einer unserer Söhne hat mit seiner Freundin tatsächlich eine Wohnung in Frankfurt gefunden und dort darf ich nun die Küche zusammenbauen, einschließlich Arbeitsplatte und Rohinstallation der Geräte. Wie sich die Geschichte doch wiederholt: bei uns hat das damals mein Schwiegervater gemacht. Der hatte allerdings einen entscheidenden Vorteil: er war Schreiner von Beruf….:-)

Nun ich bin daher insgesamt mit diesem Punkt nicht unzufrieden, auch wenn ich am Anfang des Jahres auf mehr gehofft hatte.

Abschließen, ausmisten und Neuanfang: der Anfang ist gemacht

Ein anderes großes Projekt habe ich tatsächlich durchgezogen: all die Möbel und vielen Kisten, die seit unserem Umzug ins neue Haus noch auf dem Dachboden von Freunden lagerten, habe ich dort restlos ausgeräumt! Das war gar nicht so leicht, waren doch noch etliche Überbleibsel aus der Haushaltsauflöung meiner Eltern dabei und aus unserem großen Keller im alten Haus. Im neuen Haus haben wir nämlich keinen Keller mehr – wir wollen unseren Kindern ersparen, was wir da so erlebt haben!

Allerdings, sind nicht alle Dinge ordentlich ent- oder versorgt. Vielmehr habe ich zum Teil recht kreative Lösungen gefunden, um ganze Kisten samt Inhalt irgendwo in der Garage, dem Fahrradschuppen, der Gartenhütte oder unserem einzigen kleinen Abstellraume unterzubringen. Dafür mußten anderere Kisten temporär in mein Büro ausweichen und stehen da jetzt schon seit Monaten herum. Seit etwa derselben Zeit lese ich den köstlichen Newsletter von Uli Pauer: ich weiß jetzt wirklich alles übers Entrümpeln – ich muß es nur noch tun!

Emotional ist die Umstellung auf ein Leben ohne Kinder im Haus sicher auch noch nicht abgeschlossen. Ich kaufe manchmal immer noch für 4-5 Personen ein, obwohl selten – oder eigentlich nie, zumindest nicht unangekündigt – eines der drei Kinder zum Essen zuhause vorbeikommt. Vielleicht ist auch das ein Grund für meine Gewichtsprobleme? Irgendeiner muß das ganze Zeug ja essen, bevor es verkommt…Immerhin habe ich heute festgestellt, dass wir definitiv noch keine „Rentner“ sind: die treten nämlich beim Einkaufen eher paarweise auf und davon sind wir weit entfernt: dafür hätten wir gar nicht die Zeit!

Es gibt ja soviel Neues zu entdecken

Das liegt nicht nur daran, dass meine Frau sich selbständig gemacht hat und mindestens genau soviel arbeitet wir früher. Nein, wir sind beide so neugierig und wissbegierig, dass es immer irgendetwas zu lesen, zu lernen, zu entdecken, zu tun gibt. Zwei Dinge sind uns dabei im letzten Jahr besonders ins Auge gefallen und verdienen eine noch viel intensivere Beschäftigung: zum einen haben wir bereits an einem Fortsetzungsseminar zum Thema „Enneagram“ teilgenommen und sind beide der Meinung, dass dieses Konzept der Analyse von Charaktermustern und ihrer Auswirkungen auf Kommunikation und Interaktion von Personen unendlich hilfreich sein kann, uns und unsere Stellung in der Welt besser zu verstehen.

Das andere Konzept beschäftigt sich mit der Speicherung, Vernetzung und Rekombination von Wissen in einem geeigneten Medium außerhalb unseres (beschränkten) Gehirns und basiert auf dem Zettelkasten-Prinzip nach Niklas Luhman: man bezeichnet es auch als Second Brain. Gerade testen wir eine Software, ob sie uns helfen kann all die flüchtigen Informationen zu den Themen, die uns interessieren, nicht nur irgendwo festzuhalten und wiederzufinden, sondern auch zu kombinieren um daraus neue Erkenntnisse zu gewinnen. Leider sitzt wie immer das größte Problem vor dem Bildschirm: wenn ich nur alles erfassen würde, was mir so in die Finger bzw. in den Sinn kommt.

Und dann sind da ja noch so tolle Dinge wie ChatGPT, das immer noch meiner Entdeckung harrt, alle möglichen Konzepte, Methoden, Prozesse und Tools und natürlich eine endlose Liste von Büchern, Zeitungsartikeln, Podcasts, Newslettern, Blogbeiträgen, Internetseiten und Links sowie Vorträgen, Diskussionen, Ausstellungen und sonstigen Veranstaltungen, die sich um Themen drehen, die mich alle brennend interessieren. Nein, langweilig wird es mir nicht werden.

Tomatenschwemme im Naturgarten

Meine Frau (und sicher auch einige Nachbarn) bezeichnen unseren Naturgarten ja als ungepflegte Wildnis. Ich bin mir, zusammen mit den Vögeln, Nagern, Insekten und (vielen!) Weichtieren in unserem Garten aber sicher, dass es so etwas wie das Paradies ist.

Blumen im Garten
Blumen im Garten

Dazu gehören neben 2 Wildblumenbeeten und einem großen Laß-einfach-mal-wachsen-Beet, auch öffentliche Fütterungsstellen in Form von vier etwa 3x3m großen (Gemüse-) Beeten, 4 kleinen Obstbäumen und seit letztem Jahr noch eine Rebe und ein Hochbeet. Im Allgemeinen sind die Erträge meines naturnahen Gärtnerns, bzw. das was davon für uns übrigbleibt, bisher kaum der Rede wert. Ein paar Birnen und Quitten, Kartoffeln für vielleicht einen Monat, ein paar Salatköpfe und Hokkaido-Kürbisse, immerhin ausreichend Radieschen, Spinat und Grünkohl. Während wir letztes Jahr viele Auberginen hatten, gab’s dieses Jahr davon nur eine einzige und Experimente mit Mangold, Rosenkohl, Blumenkohl und Brokkoli waren nicht erfolgreich. Sehr gut gedieh dagegen eine Butternut-Kürbispflanze Aber dafür sind wir in Tomaten „ertrunken“: auf einem der Nutzgartenbeete hatte ich etwa 20 Tomatenpflanzen verschiedener Sorten gesetzt. Diese trugen bis in den Oktober hinein Unmengen an Tomaten.

Insgesamt bin ich mit dem Gartenjahr daher doch sehr zufrieden, auch wenn ich die ein oder andere Sache im nächsten Jahr etwas systematischer und ernsthafter angehen will.

Was ist sonst noch so passiert: viel!!!

Das Schöne an solch einem Jahresrückblick ist, dass am Ende immer ganz viele Sachen passiert sind, die man nicht geplant, bedacht oder sonstwie im Fokus hatte: Ich beschränke mich auf das Wichtigste:

Ich bin Großonkel geworden: ja, das erste Kind der nächsten Generation wurde geboren. Zwar kein Enkel (ganz ehrlich: unsere Kinder haben auch noch ein paar Jahre Zeit), aber meine Nichte hat Nachwuchs bekommen und das erregt doch die Kleinfamilie ziemlich (ich habe nur eine Schwester und eine Cousine und einen Cousin – ich glaube meine Frau kennt nicht einmal all ihre Cousins und Cousinen persönlich).

Neben den alljährlichen Besuchen bei der art Karlsuhe (immer wieder zu empfehlen!) und der Buchmesse in Frankfurt (das letzte verbleibende Event, bei dem wirklich alle drei Kinder dabei sind), habe ich einige neue Erfahrungen gemacht und, wie auch nicht anders zu erwarten, eine toller als die andere. So haben meine Frau und ich z.B. erstmals eine Open-Air-Theateraufführung in Schwäbisch Hall besucht und eine kulinarische Stadtführung in Heidelberg-Neuenheim genossen. Dabei haben wir nicht nur vieles über diesen Stadtteil gelernt, sondern u.a. auch einen wunderbaren Feinkostladen kennengelernt, den wir sicher nicht das letzte Mal besucht haben. Außerdem waren wir erstmals auf einem Science-Slam, ein Format, das zumindest mir bisher unbekannt war, das ich aber sicher wieder besuchen werde.

Ich bin ja ein bekennender Bier-Trinker: ich lege Wert auf das Wort vor dem Bindestrich, ich „sammle“ wirklich Biersorten und bin immer auf der Suche nach neuen Bieren, die ich noch nicht kenne. In diesem Jahr waren es viele neue Biersorten, und da ich auch Wein, einem guten Whisky, Grappa oder Obstler nicht abgeneigt bin, würde meine Frau das Wort vor dem Bindestrich auch weglassen… Ich überzeuge sie und mich selbst vom Gegenteil, indem ich jedes Jahr ab dem 7. Januar mindestens 4-6 Wochen ganz ohne Alkohol einlege. Es gab auch schon Jahre, in denen ich 3,5 Monate auf Alkohol verzichtete. 2023 waren es immerhin 7 Wochen. Warum erzähle ich das hier: ich habe von einem meiner Söhne eine Bierverkostung zum Geburtstag geschenkt bekommen und das war ein echtes Highlight: eine nette kleine Craftbeer-Brauerei in Speyer mit wunderbaren Bieren, bei der wir quasi eine Privatverkostung erhalten haben nachdem eine größere Gruppe einfach nicht zum vereinbarten Termin erschienen ist.

Craftbeer-Verkostung in Speyer

Ein weiteres Highlight war meine erste aktive Teilnahme auf einer Demo: nachdem die Bundesregierung die Messung und Bewertung der Umweltschutzziele für die einzelnen Ministerialbereiche zugunsten einer allgemeinen Gesamtbewertung aufgeweicht hat, bin ich doch dem Aufruf von Fridays-for-Future gefolgt und mit etwa 3500 meist jungen Menschen durch Heidelberg marschiert. Und schließlich möchte ich noch das 49-Euro-Ticket erwähnen. Während der Sommermonate war ich so viel wie noch nie mit dem Zug unterwegs und habe kaum noch das Auto benutzt. Bitte nicht falsch verstehen: ich selbst liebe das Autofahren, wohne auf „dem Dorf“ und sehe, dass es viele Fälle gibt, in denen es ohne nicht geht – aber man kann auch die falschen Anreize setzen, indem man den öffentlichen Nahverkehr kaputt spart, statt ihn zu fördern wo immer es sinnvoll ist.

2023 – Ein Anfang ist gemacht

Zusammenfassend läßt sich sagen, dass vieles erledigt oder doch zumindest angefangen bzw. angestoßen wurde, der Berg aber sicher nicht kleiner geworden ist. Insbesondere im Bereich der Aufarbeitung bzw. des Abschlusses der Vergangenheit bin ich definitiv nicht so weit gekommen, wie gewünscht. Auch bgzl. des altersgerechten Umgangs mit dem Thema Fitness und Gesundheit gab es sowohl Siege als auch Niederlagen. Hier muß ich meine Prioritäten überdenken.

Der Einstieg ins Bloggen ist dafür besser gelaufen, als gedacht. Zwar gibt es auch hier noch ganz viel zu tun, aber das ist ja keine Arbeit sondern ein Hobby, das ich hier mit anderen teile. Darauf freue ich mich sehr und hoffe daher, die anderen offenen (Heimwerker- und Entrümplungs-) Projekte nun möglichst schnell zu Ende zu bringen, damit ich Barfuß fürs Leben noch mehr Aufmerksamkeit widmen kann. Ähnliches gilt für den Garten, der im abgelaufenen Jahr doch irgendwie zu kurz gekommen ist.

Meine Ziele für 2024

Schließen möchte ich diesen Beitrag mit einem kurzen Ausblick auf das neue Jahr. Meine Zielbereiche sind im Wesentlichen dieselben. Leicht angepaßt und z.T. etwas anders formuliert würde ich es vorläufig so zusammenfassen:

  • Fitness und Gesundheit als höchstes Gut: Körperliche und geistige Beweglichkeit sind grundlegende Voraussetzungen für ein glückliches und zufriedenes Leben: mit höchster Priorität widme ich mich daher regelmäßigem Training von Körper und Geist bei achtsamer und gesunder Lebensführung.
  • Den Umbruch meistern: viele Dinge und Gewohnheiten aus der Vergangenheit sind noch immer allgegenwärtig. Seien es Überbleibsel und Erinnerungen an die verstorbenen Eltern, die ausgezogenen Kinder oder den ehemaligen Beruf. Da ist noch vieles endgültig loszulassen und abzuschließen, damit wirklich Platz für Neues entsteht.
  • Barfuß als Lebensgefühl mit der Welt teilen: Der Anfang ist gemacht, aber es bleibt viel zu tun, um als Vorbild für ein gelungenes Leben dienen und andere inspirieren zu können. Ich möchte sowohl meine Wirkung als auch meinen Einflußbereich kontinuierlich vergrößern und so meinen Beitrag zum Gelingen der Welt leisten. Ob sich daraus ggf. sogar ein neues berufliches Standbein entwickelt, bleibt zu prüfen.
  • Genieße das Leben: ich bleibe bei der festen Überzeugung, dass unser aller Auftrag auf dieser Welt ist, glücklich zu sein, um auch andere glücklich zu machen. In diesem Sinne will ich weiterhin achtsam mit mir selbst, der Umwelt und all den Menschen in meinem „Circle of Influence“ umgehen, um auch hier meinen Beitrag zum Gelingen zu leisten.

Basierend auf diesen Zielbereichen werde ich über den Jahreswechsel mein Visionboard aktualisieren und einen detaillierten Plan für 2024 erarbeiten. Dabei gehe ich ähnlich vor, wie ich es auch im Rauhnächte-Seminar meiner Frau Korina gelernt habe.

Bleibt mir, euch allen ein frohes Fest und alles Gute im Neuen Jahr zu wünschen.

Ralf

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Forbi

    Faszinierend, dass Du lieber mit anderen zusammen laufen möchtest und Dich alleine nicht aufraffen kannst. Bei mir ist es genau andersrum. Ich laufe am liebsten alleine, da habe ich mein eigenes Tempo und Zeit zum Nachdenken. Den Lauftreff finde ich trotzdem eine super Idee! Leider für mich zu weit weg. Das mit der Staffel finde ich auch gut! Ich würde gerne selbst eine barfüßige 4er Staffel für den Berliner Mauerweglauf (siehe Link) zusammenstellen. Falls Du Dir vorstellen kannst, 2025 mit ein paar anderen Verrückten zwischen 30 und 40km auf einem überwiegend alten Asphaltweg zu rennen, melde Dich gerne bei mir…

    Und noch was: ich weiß nicht genau, was Du bei diesen Blog-Seminaren gelernt hast, aber mein heißer Tipp als Leser wäre:
    Lieber nicht so viel auf einmal schreiben, dafür gerne öfter. Allein auf dieser Seite sind locker genug Einzelthemen für jeden Monat eines ganzen Jahres. Ist aber nur meine persönliche Meinung als notorischer Klugscheißer 😉
    Fuß zum Gruß aus Berlin
    Forbi

    1. admin

      Hallo Forbi,
      wenn Du eine 10Plus-Staffel anmeldest, bin ich gerne für 10-15km dabei. Aber 30km oder mehr schaffe ich nicht oder nicht in einer vernünftigen Zeit…leider 🙁
      Liebe Grüße
      Ralf

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